Kleinarbeit mit Nadel und Nylonfaden
Die Besucher stellen regelmäßig die Frage an Hanne Friis: „Wie lange benötigen Sie für ein solches Werk?“ Die Frage kann die Künstlerin nicht so leicht beantworten, denn sie arbeitet parallel an mehreren Objekten, das ganze Jahr über, wie sie sagt. Klar ist, dass Hanne Friis sehr viel Zeit und Geduld mitbringt.
Denn sie verarbeitet alles von Hand, faltet, verdichtet und näht die Stoffe tausendfach, mit einer Technik, die sie selbst entwickelt hat. Wie sie das macht? Ganz klassisch, mit einer Nadel und einem Nylonfaden.
Es entstehen Skulpturen aus Materialien wie Seide, Wolle, Samt, Latex oder Gore-Tex. Auf den ersten Blick und aus der Distanz wirken die Objekte oft massiv konstruiert und fest, erst aus der Nähe, und wenn wir genauer hinschauen, entdecken wir tausende winziger Falten in den Strukturen der Soft Sculptures, wie in den Detailaufnahmen.
Die Werke sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern laden auch zu Interpretationen ein, lassen eine tiefgründige Bedeutung erahnen. Manche Arbeiten erscheinen poetisch, sogar philosophisch, andere packen einen direkt.
Hanne Friis im Podcast
Ich habe mit der Künstlerin darüber gesprochen, wie sie arbeitet, was sie inspiriert und welche Rolle die Materialien für sie spielen.
Hier die aktuelle Episode mit Hanne Friis, die sich spontan zu einem Interview bereit erklärt hat. Danke an Gudrun Herz und Dominik Nürenberg vom Museum für Kunst und Gewerbe (MK&G), die das Gespräch vermittelt haben.
…zu guter letzt
Wer die Künstlerin noch einmal vor Ort im Museum erleben möchte, hat dazu am 27. April Gelegenheit – dann gibt es eine letzte Führung durch die Ausstellung mit Hanne Friis.
Hier der Link zum Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg (MK&G):
Und hier der Link direkt zur Website von Hanne Friis:
Hier ein Hinweis auf einen lesenswerten Artikel in der Zeitschrift Kunstforum international aus dem Jahr 2024 zur Renaissance der Kunst mit Textilien, nur zum Teil vor der Bezahlschranke (ansonsten kostenpflichtig), Textile Revivals, Band 297
Museum für Kunst und Gewerbe
Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) zählt zu den führenden Museen für Gestaltung in Europa. Es liegt zentral am Steintorplatz, direkt neben dem Hamburger Hauptbahnhof.
Sammlungen und Ausstellungen: Die Sammlung des MK&G umfasst rund 500.000 Objekte aus 4.000 Jahren Menschheitsgeschichte, von der Antike bis zu zeitgenössischen Produktionen. Der Fokus der Ausstellungen liegt in der Schnittstelle von Kunst und Handarbeit. Besondere Highlights sind unter anderem die ehemalige Spiegel-Kantine (1969) des dänischen Designers Verner Panton und das Jugendstil-Ensemble „Pariser Saal“ (um 1900).
Öffnungszeiten:
- Dienstag bis Sonntag: 10:00 – 18:00 Uhr
- Donnerstag: 10:00 – 21:00 Uhr
- Montag: geschlossen
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Eintrittspreise:
- Erwachsene: 12 Euro
- Ermäßigt: 8 Euro
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: freier Eintritt
- Donnerstags ab 17:00 Uhr: Eintritt frei
Anfahrt: Das MK&G liegt direkt neben dem Hauptbahnhof und ist somit sehr gut mit Bus und Bahn erreichbar. Für die Anreise mit dem Auto bietet sich das Parkhaus Hühnerposten an.
Und das gibt es sonst noch:
- Restaurant „Destille“: Im ersten Obergeschoss gelegen, bietet neben Snacks und warmen Gerichten auch Kuchen, und das in einer angenehmen, ruhigen Atmosphäre.
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr (Buffet bis 16:15 Uhr), Donnerstag bis 20:00 Uhr (Buffet bis 19:00 Uhr).
- Buchhandlung Walther König: Bietet eine große Auswahl an Publikationen zu Kunst, Architektur, Fotografie und Design.
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10:00 – 18:00 Uhr, Donnerstag bis 21:00 Uhr.
Kommentare von Kay Dethlefs