Schon als Kunststudentin die ersten Werke verkaufen – und das online? „Ja, das funktioniert“, sagt Erich Reich aus Leipzig, der mit einer eigenen Plattform im Netz jungen Studierenden diese Chance bieten will: „Wir verkaufen pro Tag ein Bild, das ist ein gutes Ergebnis.“ Und die jungen Künstler seien glücklich, wenn sie einen Käufer finden, der sich von einem ihrer Bilder berührt fühle: „Das ist dann das Allerschönste.“
„Wir verkaufen hochwertige Kunst“
Im Wettbewerb mit anderen Onlineanbietern will Erich Reich vor allem mit der Qualität der Werke überzeugen. „Das sind junge Profis, die Tag und Nacht an ihren Werken arbeiten, das ist immer ein Pluspunkt.“ Die Preise rangieren von knapp 100 Euro bis über 1000 Euro: „Wir verkaufen qualitativ hochwertige Kunst zu einem relativ günstigen Preis“.
Für den gebürtigen Norddeutschen ist das Projekt eine Erfolgsgeschichte. Der Account studenten_kunstmarkt hat auf Instagram beachtliche 23.700 Follower. Es sind aktuell 265 Studierende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die das Angebot nutzen. Auf der Website befinden sich weit über 2.000 Kunstwerke. Der Auftritt in der Onlinegalerie habe für die Kunststudierenden außer dem wirtschaftlichen Vorteil noch einen anderen Nutzen, sagt der Jung-Galerist: „Die Studentinnen lernen, sich online zu präsentieren und zu behaupten, und sie lernen, wie man einen Preis macht.“
Die Bilder stammen von der Kunststudentin Anna Hopfensberger, kleinere Werke wie dies (40 cm x 30cm) kosten 450 Euro, die anderen, größeren Bilder 1.500 Euro und 1.800 Euro.
Erfolgreich online: Anna Hopfensberger
Eine zauberhafte Geschichte ist eben die der Kunststudentin Anna Hopfensberger, die ihren Erfolg der Onlinegalerie verdankt. Seit einem Jahr präsentiert sie ihre farbgewaltigen Arbeiten auf der Plattform. „Anna Hopfensberger ist extrem gefragt“, sagt Erich Reich, „Anna hat hier mit uns einen extremen Boost gehabt.“ Sie sei für ihn eine vielversprechende Künstlerin im Angebot.
Obwohl sie noch an der freien Akademie für Bildende Künste im bayerischen Kolbermoor studiert, fanden sich ihre Bilder schon in einer Galerie in München, Paris und auf der ARTexpo in New York. Gerade hat sie auf der Biennale in Florenz ausstellen können. Es ist ebenso verblüffend wie paradox, dass die Kunststudentin vor Ort in den Galerien keine Käufer findet, sehr wohl aber online. Es sei sympathisch, sagt Erich Reich, dass sie einige Bilder immer noch für günstige 450 Euro anbiete, andere Werke kosten bereits das Vielfache.
Der Link zum Studierenden-Kunstmarkt:
https://studenten-kunstmarkt.de/
Und der Account des Studierenden-Kunstmarktes auf Instagram:
studenten_kunstmarkt
Kommentare von Kay Dethlefs